So können britische Online-Händler den deutschen E-Commerce-Markt ohne Mehraufwa...
Verkaufen in die Schweiz – Worauf Online-Händler achten sollten
Die Schweiz ist ein attraktiver Markt für deutsche E-Commerce-Unternehmen, die ihre internationale Reichweite erhöhen möchten. Gleichzeitig bringt der Versand in die Schweiz Herausforderungen mit sich, insbesondere in den Bereichen Logistik, Zoll, Steuer und Retouren.
Die Schweiz ist ein attraktiver Markt für deutsche E-Commerce-Unternehmen, die ihre internationale Reichweite erweitern möchten. Gleichzeitig bringt der grenzüberschreitende Handel Herausforderungen mit sich, insbesondere in den Bereichen Zahlungen, Logistik, Zoll und Retouren.
Die Schweiz bietet mit ihrer hohen Kaufkraft und geografischen Nähe zu Deutschland vielversprechende Chancen für den grenzüberschreitenden E-Commerce.
Gleichzeitig steigt nicht nur die Beliebtheit der Schweizer, ihre Einkäufe online abzuwickeln, sondern vor allem auch die Bereitschaft, dabei über die eigenen Landesgrenzen hinaus einzukaufen: 2023 kauften Schweizer Verbraucher für 14.4 Milliarden Schweizer Franken Waren online ein - damit hat sich der Onlinehandel in der Schweiz in den letzten 10 Jahren mehr als verdoppelt. 2.2 Milliarden Schweizer Franken davon, also rund 15,28 % des Gesamtumsatzes, wurden bei Händlern im Ausland bestellt. Deutschland gilt dabei bereits heute als wichtigster Handelspartner der Schweiz. Laut einer 2023 durchgeführten Statista-Umfrage zum internationalen Einkaufsverhalten der Schweizer zeigt, dass 71 % der Befragten in den letzten 12 Monaten online Waren aus Deutschland bestellt haben.
Mit dem hohen Absatzpotenzial einher geht für Online-Händler jedoch die Herausforderung, sich um eine reibungslose Customer Journey zu kümmern – schließlich sollen die Kundenbeziehungen im Ausland nicht unter dem Grenzübertritt der verkauften Waren leiden. Denn der Cross-Border-Versand in die Schweiz bringt Herausforderungen mit sich, insbesondere in den Bereichen Zahlungen, Logistik, Zoll und Retouren.
Welche Details bei dem Warenexport in die Schweiz besonders wichtig sind und wie Sie Ihre Kunden auch über die Landesgrenze hinaus glücklich machen, lesen Sie in diesem Beitrag.
Warenversand in die Schweiz
Mit 8,9 Millionen erreichbaren Einwohnern und einer Kaufkraft, die laut Deutschlands größtem Marktforschungsinstitut GfK mehr als drei mal so hoch ist wie der Europäische Durchschnitt, bietet die Schweiz als Absatzmarkt klare Vorteile. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass der Schweizer E-Commerce-Markt deutlich schneller wächst als derjenige in Deutschland oder Österreich, was diesen Markt besonders attraktiv macht. Zu dem überdurchschnittlichen Wachstum des E-Commerce-Marktes in der Schweiz tragen neben der hohen Kaufkraft auch die wirtschaftlich gute Lage, geografisch zentrale Position in Europa und die politische Stabilität bei.
Warum also nutzen nicht mehr Unternehmer diese attraktiven Vorteile?
Online-Händler, die ihre Produkte in die Schweiz verkaufen möchten, müssen einige wichtige Aspekte beachten. Neben Einfuhranmeldungen beim Zoll, der Umsatzsteueranmeldung oder der notwendigen Fiskalvertretung in der Schweiz müssen ggf. zusätzliche Sonderbestimmungen für sog. Gefahrgüter beachtet werden. Auch eine reibungslose und einfache Retourenlösung sollte vorhanden sein, um den Schweizer Kunden den gleichen Service bieten zu können, wie inländischen Kunden. Die Erfüllung dieser Vorgaben kann sich - je nach versendetem Paketvolumen - aufwändig, kompliziert und teuer gestalten. Oft fehlen Unternehmen schlicht die entsprechenden Ressourcen und das marktspezifische Know-How.
Die wichtigste Vorgaben, die es beim Export in die Schweiz zu beachten gilt und wie Sie sie am effizientesten erfüllen, haben wir hier für Sie zusammen gefasst:
1. Einfuhranmeldung Zoll
Für den reibungslosen Export in die Schweiz müssen verkaufte Waren zunächst beim Schweizer Zoll angemeldet werden. Hier stößt man direkt auf die erste Besonderheit – denn der Schweizer Zoll nutzt zur Berechnung der Zollgebühr als einziger in der Welthandelsorganisation das Artikelgewicht und nicht dessen Wert, wie andere Handelsnationen es tun.
Es muss also für jedes Paket zunächst das Bruttogewicht bestimmt werden, um das für die Verzollung benötigte Gewicht zu erhalten. Bedingt durch fehlende Ressourcen, die notwendig wären, um das Gewicht jeden einzelnen Sendung zu bestimmen, melden Unternehmen meist den gesamten Tagesimport als eine einzige Lieferung beim Zoll an (sog. Sammelverzollung). In der Folge liegt das Gesamtgewicht der Lieferungen daher regelmäßig über den vorgegebenen Gewichtsfreigrenzen, sodass eine Zollgebühr anfällt.
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Sammelverzollung vs. Einzelverzollung - So einfach erhöhen Sie Ihre Marge
Ab einem entsprechend hohen Paketvolumen kann die Sammelverzollung die Marge enorm schmälern. Dann lohnt es sich, mit einem Partner zusammenzuarbeiten, der diese Prozesse automatisiert und Ihre Sendungen mittels der sog. Einzelverzollung verzollt. Im Unterschied zu der aufwändigen und kostenintensiven Sammelverzollung wird bei diesem Verfahren jedes Paket einzeln gewogen und verzollt. So bleiben die Sendungen meist unterhalb der Zollgrenze und damit zollfrei.
Das Beste: Was manuell durchgeführt Stunden in Anspruch nimmt, wird durch einen Verzollungs-Partner im Einzelverzollungs-Verfahren innerhalb weniger Sekunden abgewickelt. Sie sparen nicht nur Zeit, Kosten und Personal - Sie stellen zudem sicher, dass alle Daten automatisiert und fehlerfrei an den Zoll übermittelt werden.
2. Steuerliche Abgaben
Auch das Steuerrecht bietet für den Verkauf in die Schweiz einiges zu beachten: Jedes Unternehmen, das einen weltweiten Umsatz von mehr als 100.000 Euro erzielt und Geschäfte in der Schweiz tätigt, ist verpflichtet, dort Steuern zu zahlen.
Dafür muss es bei allen relevanten Ämtern in der Schweiz gemeldet sein und vierteljährlich eine Steuererklärung abgeben – dazu braucht es zwingend eine direkte Fiskalvertretung durch ein Schweizer Unternehmen.
Diese übernimmt dann notwendige Aufgaben wie die behördliche Anmeldung und Registrierung, die Steuerverwaltung, die Abrechnung des Jahresumsatzes, die Vorort-Korrespondenz für Schweizer Kunden und Behörden als auch die Mehrwertsteuerabrechnung.
3. Retourenmanagement
Nicht nur der Versandprozess und schnelle Zustellzeiten, vor allem auch die Möglichkeit einer unkomplizierten Retouren-Abgabe und Rückabwicklung sind entscheidende Faktoren für eine rundum positive Kundenerfahrung.
Besonders im Fashion-Bereich sind die Retourenquoten der Schweizer mit 45 % besonders hoch. Das zeigt, wie wichtig ein effizientes Retourenmanagement ist. Entscheidend dafür ist neben einer zügigen Abwicklung und Kostenrückerstattung vor allem auch die Wahl des lokalen Last-Mile-Carriers. Können Ihre Schweizer Kunden ihre Retouren bei dem von ihnen bevorzugten Carrier – in der Regel ist das in der Schweiz die Schweizer Post – aufgeben, steigert das vor allem das Gefühl von Vertrauen und trägt einen großen Teil dazu bei, dass der Grenzübertritt der Pakete gar nicht wahrgenommen wird und das Einkaufs- wie auch Rückgabe-Erlebnis sich ‚lokal‘ anfühlt.
4. Regionale Besonderheiten
Viele Schweizer sprechen Deutsch, was die Kommunikation und den Kundenservice vereinfacht. Zudem sind die kulturellen Unterschiede gering und deutsche Unternehmen können bestehende Marketingstrategien und -konzepte weitgehend unverändert auch in der Schweiz nutzen. Wichtig sind jedoch auch die Beachtung regionaler Begrifflichkeiten, die korrekte Währungsdarstellung oder die Möglichkeit, den bevorzugten Zahlungsanbieter zu wählen. Beispielsweise ist die mit Abstand beliebteste Bezahlmethode in der Schweiz TWINT. Erst danach folgen Zahlungen per Kreditkarten (Visa, MasterCard), PayPal und die in der Schweiz weit verbreitete PostFinance Card. Um Schweizer Kunden ein optimales Einkaufserlebnis zu bieten, ist es wichtig, diese Präferenzen zu kennen und eine entsprechende Auswahl anzubieten.
Sagen Sie "Grüetzi" zu glücklichen Schweizer Kunden
Der Versand in die Schweiz bietet viele Chancen und doch einige Herausforderungen. So sind für den grenzüberschreitenden Versand reibungslose Zoll-, Steuer- und Retourenprozesse sicherzustellen, um eine herausragende Customer Journey sicherzustellen und im Schweizer Markt zu wachsen.
Die größten Erfolgsfaktoren für hohe Margen und glückliche Schweizer Kunden sind zuverlässige, schnelle Versand-Prozesse, die reibungslos ablaufen und aufeinander abgestimmt sind. exporto als einer der führenden Anbieter für europäischen E-Commerce-Versand in Länder außerhalb der EU deckt alle notwendigen Services für Ihr erfolgreiches Cross-Border-Wachstum ab. Dafür baut exporto auf automatisierte Technologien und kombiniert diese mit einem etablierten Logistiknetzwerk. Dank exporto können Unternehmen im E-Commerce in die spannendsten Europäischen Märkte versenden, Zoll- und Steuerprozesse automatisiert abwickeln, den bevorzugten Versanddienstleister im Zielland wählen, Retouren effizient gestalten und Daten über die gesamte Lieferkette hinweg analysieren.
Um Fallstricke im Versand in die Schweiz zu vermeiden, empfiehlt es sich daher, auf einen Partner wie exporto zu setzen. So steigern Sie durch Automatisierungen Ihre Marge, wickeln Zoll- und Steuerprozesse digital ab, profitieren von langjährigen Partnerschaften mit beliebten lokalen Carriern und gestalten Ihr grenzüberschreitendes Wachstum flexibel, skalierbar und effizient.
Über den Autor
Katharina Knoop
Katharina Knoop verantwortet und koordiniert als Marketing Managerin für die exporto GmbH seit über 3 Jahren die Planung, Produktion und Publikation des Contents rund um alle Themen des Cross-Border E-Commerce.
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